Oh mein Gott, das beste Zeichen, dass ich alt werde: mein Kind, heute bist du 18! Achtzehn!!!
Haben wir uns nicht erst vor ein paar Tagen darum Gedanken gemacht, wie du heißen sollst, wenn du ein Junge wirst (wir wussten ja nicht, ob du ein Junge oder Mädchen sein wirst)?
War es nicht erst gestern, dass ich 36 Stunden in den Wehen gelegen habe, und dann mit einem Schlag alles vergessen war, als ich dich endlich in den Armen hielt? Marco Pantani war es, der dir deinen Namen gab, denn er gewann einen Tag vor deiner Geburt die Tour de France.
Und die furchtbaren Sorgen um dich, weil dein Start ins Leben von einer Infektion begleitet war und die Kinderklinik dein Zuhause war in den ersten 8 Tagen. Unsere Freude und unser Glück, als wir dich endlich heim holen durften.
Oder die Jahre im Kindergarten. Das Geheule am Morgen, als ich dich und deinen Bruder hinbrachte, und das Geheule am Nachmittag, als ich euch wieder abholte. Die vielen Blessuren vom Fahrradfahren, vom stürmische Rennen, vom nicht aufpassen. Der Versuch, dich früher einzuschulen, weil alle deine Freunde schon in die Schule kamen, und du doch schon viel besser lesen, schreiben und rechnen konntest als diese, und einfach nur in die Schule wolltest. Und dann endlich auch deine Einschulung.
Jahre des selbständig werdens: ab dem zweiten Tag schon durfte ich dich morgens nicht mehr zur Schule begleiten, du wolltest unbedingt alleine gehen.
Viele Interessen: Fußball, Schwimmen, Klavier spielen. Du musstest alles ausprobieren.
Der Wechsel aufs Gymnasium nach der 4. Klasse.
Erste pubertäre Anwandlungen. Lernen war doof. Sport war doof. Alles war doof.
Oft hast du uns an den Rand der Verzweiflung getrieben. Vor allem, als es in und mit der Schule anfing, wirkliche Probleme zu geben.
Und dann mittendrin in der Pubertät. Freunde braucht man nicht. Sport sowieso nicht. Familienleben? Völlig überflüssig. Schule sowieso.
Aber auch: Spaß in der Küche beim kochen und auch beim backen (nur nicht am Aufräumen danach). Plötzliches Interesse an Englisch. Lesen. Games und Videos.
Und nun hast du das Gröbste überstanden. Sogar den Schulabschluss hast du durchgezogen. Was kommt? Keine Ahnung. Die nächsten Wochen werden es zeigen.
Aber nun bist du 18. Erwachsen. Damit bist für dich selbst verantwortlich. Mit allen Rechten. Und allen Pflichten. Was das heißt, musst du erst noch lernen.
Aber auch das schaffst du. Und wir helfen dir dabei.
Aber heute noch nicht. Heute darfst du deinen Tag genießen. Eine Party wolltest du nicht. Aber deine Paten werden mit dir essen gehen. Und deine Großeltern kommen, damit sie deinen neuen Lebensabschnitt mit dir gemeinsam beginnen können. Und eine kleine Feier wird es auch noch geben. Später. Wie all die Jahre davor auch 🙂 .
Happy Birthday, mein Großer!
Die Welt wartet auf dich, erober sie dir!
Wir lieben dich! Und wir sind stolz auf dich!